CO₂-Bilanz des Internets: Wie nachhaltig ist Glasfaser wirklich?
Glasfaser ist in aller Munde, aber wie nachhaltig ist es wirklich? Wir ziehen (CO₂-)Bilanz.
Schnell, schneller, Glasfaser – die Umstellung von Kupferkabeln ist längst nicht nur für Geschäftskunden ein wichtiges Thema. Auch Privathaushalte, im städtischen sowie ländlichen Bereich, beschäftigen sich mehr und mehr mit Highspeed-Internet. Glasfaser gilt als Technologie der Zukunft – aber wie schneidet sie im Hinblick auf Nachhaltigkeit ab? Die kurze Antwort vorweg: hervorragend. Im Vergleich zu anderen Breitbandtechnologien überzeugt Glasfaser durch Energieeffizienz und Langlebigkeit. Doch was macht sie so besonders und wie trägt sie konkret zu einer klimafreundlichen Zukunft bei? Eine Spurensuche.
Energieeffizienz: Ein klarer Vorteil von Glasfaser
Stellen Sie sich vor, Sie hätten ein Fahrzeug, das mit einem Bruchteil der Energie genauso schnell – oder schneller – fährt als herkömmliche Modelle. Genau das leistet Glasfaser im digitalen Verkehr. Kupferbasierte Technologien wie DSL und Koaxialkabel sind wegen ihrer schlechteren Übertragungsrate auf aktive Verstärker angewiesen – und diese Geräte brauchen Strom. Glasfasernetze hingegen benötigen weniger aktive Verstärker, was sich in einer besseren CO₂-Bilanz widerspiegelt – und das zeigen auch unterschiedliche Studien: Glasfasernetze verbrauchen bis zu 85 % weniger Energie als herkömmliche Kupfernetze. Zudem sind sie deutlich leistungsfähiger als alle anderen Technologien.
Bis zu 469 Megawatt: So viel Strom spart Glasfaser
Wäre Deutschland flächendeckend mit Glasfasernetzen ausgestattet, läge der Stromverbrauch bei 154 Megawatt. Kupferbasierte Netze würden im gleichen Szenario 350 Megawatt benötigen, während TV-Kabelnetze sogar 650 Megawatt verbrauchen (Quelle: BREKO).
Glasfaser ermöglicht eine nachhaltige Infrastruktur
Doch nicht nur der Betrieb ist energieeffizient, auch die Infrastruktur punktet in Sachen Nachhaltigkeit. Einmal verlegte Glasfaserkabel können über Jahrzehnte genutzt werden – bis zu 50 Jahre, sagen Experten. Das spart Ressourcen und reduziert den CO₂-Fußabdruck erheblich. Zum Vergleich: Kupfernetze müssen weitaus häufiger erneuert werden, was nicht nur teuer, sondern auch umweltschädlich ist. In einer Welt, in der der Datenhunger unaufhaltsam wächst, ist das ein entscheidender Faktor.
Nachhaltigkeit im Fokus: Glasfaser als Schlüsseltechnologie
Der Bundesverband Breitbandkommunikation (BREKO) hebt die zentrale Rolle von Glasfasernetzen für eine nachhaltige Zukunft hervor. Diese Netze sind nicht nur energieeffizient, sondern unterstützen auch wichtige Klimaschutzziele. Durch den geringeren Energieverbrauch und die Langlebigkeit der Infrastruktur leisten sie einen essenziellen Beitrag zur Reduktion von CO₂-Emissionen. BREKO sieht Glasfaser als Rückgrat einer digitalen und nachhaltigen Gesellschaft, die nicht nur Daten, sondern auch Menschen und Regionen miteinander verbindet.
Lokale Unternehmen profitieren von der Stabilität der digitalen Infrastruktur, die innovative Arbeitsformen wie Homeoffice mit Videokonferenzen und großen Datentransfers ermöglicht. Weniger Pendelverkehr bedeutet weniger CO₂-Emissionen.
Gleichzeitig werden ländliche und städtische Gebiete gleichberechtigt eingebunden – ein Kernziel, das den htp-Leitgedanken #StadtLandBreitband verkörpert. Auch wenn Technologien wie 5G oder Satelliteninternet ihre Berechtigung haben, bleibt Glasfaser die nachhaltigste Wahl. Mobilfunknetze benötigen aufgrund der vielen Funkmasten mehr Energie, während Satelliteninternet durch den CO₂-intensiven Raketenstart stark belastend ist.
Fazit: Glasfaser als grünes Zukunftsband zwischen Stadt und Land
Die Wahl von Glasfaser ist nicht nur eine Entscheidung für schnellere Daten. Es ist eben auch die Entscheidung für eine klimafreundliche Zukunft. Sie verbindet eine hohe Leistung mit minimalem ökologischem Fußabdruck. So unterstützt Glasfaser gleichzeitig eine nachhaltige digitale Transformation. Für htp bedeutet dies, sich klar von anonymen Großanbietern abzugrenzen und echte regionale Mehrwerte zu schaffen. Denn Breitband ist mehr als Infrastruktur – es ist eine Brücke in eine umweltfreundlichere Welt.